Ausflug nach Douarnenez und Locronan

 

 

Douarnenez liegt etwa zwanzig Minuten mit dem PKW von Plouhinec entfernt, man erreicht die malerische Hafenstadt über Pont-Croix.

 

Die Stadt mit nicht weniger als 3 Häfen verdankt ihren Wohlstand dem Fischfang, bereits im 19. Jahrhundert wurde Douarnenez zu einer Hochburg des Sardinenfangs, es lagen zeitweise bis zu 800 Sardinenfänger im Hafen "Port du Rosmeur" . Aus dieser Zeit stammen noch viele Fischerhäuser oberhalb des Hafens, zu dem der Rundweg 'Chemin de la Sardine' führt, auch das 'Heim der Seeleute' (abri du marin) ist heute noch zu sehen.

 

Früher von Fischkuttern und Konservenfabriken geprägt, sind die Kais heute von Restaurant- und Caféterrassen gesäumt.

 

Für Liebhaber authentischer Boote und Segelschiffe ist der  Museumshafen, Port-Rhu, von Douarnenez interessant. Er grenzt an den Port du Rosmeur, den ältesten Hafen der Stadt.

 

Die im Flutbecken vertäuten Boote sind für Besucher geöffnet: Unter anderem eine Sardinenschaluppe (die 'An Eostic'), die im Rahmen des Wettbewerbes „Boote von Frankreichs Küsten“ nachgebaut wurde , ein Sandlastkahn aus dem 'Mer d'Iroise' von 1951 (die 'Dieu Protège'), ein schottischer Dampf-Schlepper von 1929 (die 'Saint Denys'), ein norwegisches Küstenschiff  von 1893 (die 'Anna Rosa') und die 'Nizwa', eine arabische Dau aus dem Sultanat Oman.

Auch die 'Scarweather', ein 1947 in einer Werft in Dartmouth gebautes Leucht(turm)schiff, liegt im Museumshafen. Aufgabe der Scarweather war es, anderen Schiffen gefährliche Passagen zwischen Sandbänken und Felsen anzuzeigen, dort, wo es  nicht möglich war, einen Leuchtturm zu bauen.

 

Die 'Roi Gradlon', ein historisches Bakenschiff der französischen Leuchtfeuerverwaltung, 'Service des Phares et Balises', wurde 1948 in Le Havre gebaut und galt als Vorzeigeschiff, das 66 Jahre lang die Leuchttürme und Leuchtfeuer des Morbihan wartete, bis es im Jahr 2014 in den Ruhestand gehen durfte und nach Douarnenez in den Museumshafen kam. Die Roi Gradlon gehört auch weiterhin der Leuchtfeuerverwaltung,  kann aber in Douarnenez besichtigt werden.

 

Gehen Sie an Bord und entdecken Sie, wie die Seeleute in vergangenen Zeiten lebten und arbeiteten.

 

Das Museum für Fischerei, Bootsbau und Seehandel befindet sich ebenfalls am Port-Rhu. Hier sind  über 5000 Exponate zu besichtigen und es wird nie langweilig.

 

Die Bucht von Douarnenez, die zwischen der Halbinsel von Crozon und dem Cap Sizun liegt gehört zum Naturpark Mer d'Iroise und ist im Sommer oft Treffpunkt historischer Segler, wie zum Beispiel bei den Fêtes Maritimes von Douarnenez, die im Juli stattfinden.

 

Nur etwa 200 Meter vor der Küste von Douarnenez liegt die sagenumwobene Île de Tristan, ein kleines Inselchen, nur ca. 7 ha groß und nur bei Ebbe zu Fuß zu erreichen. Seit 1995 ist sie ist Eigentum des Küstenschutzamtes "Conservatoire du Littoral" und wird als Naturschutzgebiet von der Stadt Douarnenez verwaltet.

Die Île de Tristan, auf der sich eine kleine Festung, ein Herrenhaus und ein Leuchtturm befinden, ist auf jeden Fall einen Besuch wert, sie besteht aus blühenden Heidelandschaften, üppigen Obstgärten und einem tropischem Garten, mehr als 150 Pflanzenarten wachsen hier.

 

Ihren Namen hat die Île de Tristan aus der Legende von Tristan und Isolde. So soll Tristan, der sich aus Verzweiflung über den Tod seiner Geliebten Isolde von den Klippen aus ins Meer stürzen wollte,  vom Wind erfasst worden sein und durch seinen ausgebreiteten Mantel vom Wind bis zur kleinen, vorgelagerten Insel getragen worden sein. Dort starb er bald darauf aus Kummer über den Verlust Isoldes.

 

Irgendwo auf der Île Tristan soll der Seeräuber La Fontenelle, der mit seinen Kumpanen während der Religionskriege in der Bretagne sein Unwesen trieb, 1595 seinen Schatz vergraben haben. Bisher fand man jedoch nur zwei Goldmünzen.

 

Wieder eine andere Legende sagt, dass es sich bei der Île de Tristan um die Spitze der sagenumwobenen versunkenen Stadt Ys handelt.

 

1860 wurde von Gustav Raymond, einem Unternehmer im Sardinengeschäft und Bürgermeister von Douarnenez, eine Sardinenfabrik auf der Île de Tristan errichtet. Einige der Gebäude sind noch heute an der Küstenfront der Insel zu sehen.

 

Auskunft über die Besichtigungsmöglichkeiten erteilt das Office de Tourisme de Douarnenez. Es gibt geführte Inselbesichtigungen zu Fuß bei Niedrigwasser, aber auch Überfahrten mit dem Boot. Eine sehr eingschränkte Besichtigung der Insel zu Fuß bei Niedrigwasser ist auch kostenlos möglich. Einmal im Monat gibt es die "journées île ouverte", an den Tagen der Grandes Marées kann die gesamte Insel dann zu Fuß kostenlos mit einem Führer besichtigt werden. Eine Besichtigung der gesamten Insel ohne Begleitung ist nicht möglich.

 

http://www.mairie-douarnenez.fr/decouvrir/l-ile-tristan/visites-de-lile-tristan.html

 

Außer dem Museumshafen und dem alten Hafen, Port du Rosmeur, gibt es in Douarnenez auch noch den modernen Fischereihafen. Hier liegen die Fischerboote, die täglich große Mengen von Sardinen für die Verarbeitung in den Konservenfabriken anlanden.

 

Direkt am Fischereihafen kann man auch in diversen Fischgeschäften, den tagesfrischen Fang kaufen, bretonische Hummer, Langusten und die verschiedensten Sorten von Seefischen warten hier auf Käufer.

 

 

Konservenfabriken in Douarnenez:

 

Conserverie Chancerelle - Connétable:   www.connetable.com

Conserverie La Pointe de Penmarc'h:    www.pointedepenmarch.com

Conserverie Kerbriant (Besichtigung möglich):   www.kerbriant.fr

Conserverie Petit Navire:    www.petitnavire.fr

 

Die Conserverie Chancerelle Connétable, direkt am neuen Fischereihafen


 

Von Douarnenez aus geht es weiter ins gut fünfzehn Minuten entfernte Locronan, ausgezeichnet als eines der schönsten Dörfer Frankreichs.

 

Die Ursprünge der Siedlung reichen bis in die Zeit der Kelten zurück. Der Name Locronan stammt vom Heiligen Ronan (Locronan= Ort des Ronan), einem aus Irland stammenden Wanderbischof, der die Bretagne christianisierte und in Locronan begraben wurde.. Er hatte den Ort im 11. Jahrhundert christianisiert und Locronan gegründet.

 

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In Locronan muss das Auto draussen bleiben. Zu Fuß erkundet man die malerischen Kopfsteinpflasterwege, über die früher Pferdefuhrwerke rollten und mit jedem Schritt, den man sich vorwärts bewegt, bewegt man sich gleichzeitig zurück in die bewegte Geschichte von Locronan.

 

In keinem anderen Ort der Bretagne sind so viele Bauwerke in ihrer ursprünglichen Substanz erhalten geblieben wie in Locronan, ein einheitliches und beeindruckendes Bild der vergangengen Tage der Bretagne, erbaut aus Granit und Schiefer. Die wunderschönen Häuser entstanden während der Renaissance, der Blütezeit von Locronan, einer Zeit, als Wohlstand das Leben der Bewohner prägte. Die Segeltuchmanufakturen der Stadt rüsteten sogar die spanische Armada aus und die Tuchhändler von Locronan waren weit über die Grenzen der Bretagne hinaus bekannt.

 

Zur Hauptsaison wird Locronan von Touristen überflutet, der Ort ist einer der meistbesuchten Orte der Bretagne. Der Tourismus ist heute auch die Haupteinnahmequelle der 800 Einwohner von Locronan. Wenn man wirklich die altertümliche Atmosphäre in Locronan genießen möchte, empfiehlt sich ein Besuch in den Morgenstunden.

 

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Auf dem Dorfplatz von Locronan steht die Kirche Saint- Ronan mit der angebauten Kapelle Chapelle du Pénity.

 

Der heilige Ronan hat in der Kirche seine letzte Ruhe gefunden, seine Grabstätte liegt im rechten Seitenschiff.

 

Sehenswert sind die schönen Glasfenster, die die Lebensgeschichte des Heiligen Ronan bildlich darstellen, seine Grababdeckung und das Reliquienkästchen an seinem Grab. Sehr schön ist auch die geschnitze Predigtkanzel aus dem frühen 18. Jahrhundert.