Finistère hat keine Saison, jede Jahreszeit ist schön!
Die Pointe du Millier im Sturm
Im Winter in die Bretagne? Manche schütteln da nur ungläubig den Kopf. Denkt man bei Winterurlaub doch eher an Skiferien in den Bergen als an Urlaub in der Bretagne an der Atlantikküste. So abwegig ist der Gedanke aber gar nicht!
Wer noch nie selbst im Winter an der Atlantikküste des Finistère war, der hat oftmals eine vage Vorstellung von wilden Winterstürmen an der "rauhen Atlantikküste"
im Hinterkopf, genährt durch die im Handel allseits präsenten kunstvollen Fotodrucke von wind- und wellenumpeitschten Leuchttürmen, deren Jahrhunderte alte Mauern den über ihnen
zusammenschlagenden Wellen trotzen, während ihre Leuchtfeuer den Seefahrern auch im schlimmsten Sturm den Weg um die zerklüfteten Landzungen der bretonischen Küste weisen.
Im Sturm an der Pointe de Trénaouret
Natürlich gibt es sie wirklich, diese beeindruckenden Winterstürme der Bretagne. Sie jagen mit zeitweise über einhundertfünfzig Stundenkilometern über den Atlantik und peitschen seine Wellen mit so brutaler Macht auf die Küsten des Caps, dass dabei meterhohe Gischt- und Wassertürme entstehen. Fotografen können sich nicht sattsehen an den Wellenbergen, aber Vorsicht, es sind schon unvorsichtige Menschen von besonders großen Wellen von der Küste gerissen worden.
Pors Loubous im Sturm. Im Frühjahr 2022 wurde hier eine ganze Familie vom Wellenbrecher in den Tod gerissen. Leichtsinn kann tödlich sein am Atlantik!
Der Atlantik ist im Winter launisch, unberechenbar und gefährlich wie ein gereiztes Raubtier, zugleich aber auch wunderschön und
faszinierend! Wer einmal in unserem Haus vor dem gemütlichen Kaminofen saß und vom Sofa aus dem Schauspiel einer meterhohen Brandung am Strand von Mesperleuc zugesehen hat, der weiß, dass die
Küste des Finistère zu dieser Jahreszeit einen fazinierenden Charme hat.
Im Allgemeinen ist der bretonische Winter aber wesentlich milder als der deutsche Winter. Die Bretagne liegt so günstig am Golfstrom, dass dieser als natürliche "Heizung" dafür sorgt, dass die Temperaturen in Audierne auch im Dezember und im Januar an sonnigen Tagen schnell mal auf 15 Grad steigen können.
Dann sitzen die Menschen draußen auf den Terrassen der Cafés und genießen die Sonnenstrahlen.
Wenn in Deutschland noch alles grau in grau erscheint, blüht die Bretagne auf.
Ab Ende Januar kann man im Finistère schon deutlich den Frühling spüren und auch sehen. Wenn bei uns noch alles grau in grau erscheint, beginnen dort bereits die ersten Frühlingsboten ihre Blüten zu öffnen. In den Gärten blühen nun schon die Kamelien und die Mimosen und draußen auf den Wiesen und an den Strassenböschungen zeigen sich überall die Primeln und andere Frühlingsblüher. Der Stechginster öffnet seine strahlend gelben Blüten entlang des Küstenwanderweges und ab Ende Februar zeigen dann in den Gärten die Magnolien ihre großen Blüten.
Die Osterglocken blühen im Finistère bereits Ende Januar, hier bei uns im Garten
Es ist immer wieder schön, nach dem deutschen Wintergrau die bretonische Blütenpracht zu sehen.
Ginster - und Weissdornblüten am GR34
Wer die Ruhe liebt, lange Spaziergänge an leeren Sandstränden zu schätzen weiß und sich von Regenschauern und Wind nicht gleich die Laune verderben läßt, der kann im Winter im Finistère einen wunderschönen Urlaub verbringen!
La Baie des Trépassés, Ende Dezember.
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