Bootsfahrt/Tagesausflug zur Île de Sein

Ferienhaus Ker Armor, Plouhinec, Bucht von Audierne, Finistère, Panorama Meerblick, Ausflüge auf dem Wasser

Die Île de Sein liegt westlich der Pointe du Raz und eignet sich bestens für einen Tagesausflug von Audierne aus (Hafen Sainte-Evette/Esquibien). Die Überfahrt dauert ungefähr eine Stunde und bietet Gelegenheit, die Pointe du Raz und den Phare de la Vieille einmal vom Meer aus zu sehen. Seitlich liegt der Phare de Tévennec.

 

Vielleicht sehen Sie während der Überfahrt auch 'Ligneurs', Fischerboote, die zwischen der Pointe du Raz und der Île de Sein den berühmten 'bar de ligne' (geangelten Wolfsbarsch) fangen. Mit viel Glück trifft man sogar ab und an Delphine, also Fotoapparat bereit halten!

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Bei stärkerem Wind muss das Fährschiff, die 'Enez-Sun' (Bretonisch für Île de Sein) mit Platz für ca. 300 Passagiere, recht heftig gegen die Wellen kämpfen und je nachdem wie seefest man ist, kann man die Überfahrt auf  Deck oder unter Deck im Aufenthaltsraum mit Fernseher verbringen.

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Die Enez-Sun, die jeden Tag zur Île de Sein hinüber fährt

Die Île de Sein ist mit einer Fläche von nur 0,5 km² recht überschaubar, sie ist nur 1,8 Kilometer lang und zwischen 100 und 500 Meter breit. An ihrem höchsten Punkt ragt sie nicht einmal neun Meter aus dem Wasser, im Durchschnitt nur 1,50 Meter,  das ist der Grund dafür, dass ihre Heideflächen bei Springfluten vom Meer überspült werden. Es ist zwar schon lange her, aber im 19. Jahrhundert (1830/1868/1896) wurde die Île de Sein bei großen Unwettern sogar so stark überflutet, dass ihre Bewohner, die sénans, Schutz auf den Dächern ihrer Häuser suchen mussten.

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Die Landschaft ist karg, es gibt fast keine Bäume oder hohe Sträucher, nur flache Heidelandschaft, die den Stürmen eher standhalten kann.  Unzählige Steinmauern umgeben die kleinen Gemüsegärten und landwirtschaftlichen Parzellen der Bewohner.

 

Auf der Île de Sein gibt es keine Autos, nur das Feuerwehrauto und einen kleinen Traktor mit vielen Anhängern, der den Müll abholt. Das Mitbringen von Fahrrädern ist verboten, die engen Gassen sind nicht für Räder geeignet.

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Auf der Île de Sein scheint es, als würden die Uhren langsamer ticken. Dieses letzte Stückchen Erde vor Amerika hat seinen eigenen Rhythmus, bestimmt von den Launen des Atlantiks, den Stürmen, dem Fischfang und den Tagestouristen, die in den Sommermonaten jeden Morgen auf die Insel kommen, um sie größtenteils am Abend wieder zu verlassen. Es gibt sogar einige Ferienwohnungen und auch ein Inselhotel.

 

Die Häuser des kleinen Ortes stehen eng aneinandergeschmiegt an den schmalen Gassen, manche von ihnen noch nicht einmal einen Meter breit und es gibt keine großen Attraktionen zu bewundern, die Île de Sein hat dennoch ihren besonderen Charme, dem man sich kaum entziehen kann.

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Mehrere kleine Restaurants bieten frische Meeresfrüchte an,  direkt vor der Insel gefangen, frischer geht es kaum. Berühmt und sehr fein ist das 'Ragout de Homard' der Îe de Sein, das gleich in mehreren Restaurants angeboten wird (man sollte reservieren!). Es gibt aber auch Bars, in denen man ungezwungen einen Cidre oder einen Café trinken kann und natürlich gibt es auch die obligatorische Crêperie.

 

Hübsch ist die  1902 erbaute Kirche,  Saint Guenolé gewidmet, und gleich ein paar Meter weiter die beiden Menhire, 'les Causeurs' (die Plauderer) genannt, weil sie so eng beieinander stehen, als wären sie in ein Gespräch vertieft.

Den 'Phare de l'Île de Sein' kann man begehen, für 4 Euro pro Person darf man die 250 Stufen bis zur Aussichtsplattform hinaufsteigen und hat bei schönem Wetter eine 360°  Aussicht über die gesamte Insel und die Chaussée de Sein.

Sehenswert ist das Museum zur Geschichte der Résistance auf der Île de Sein,  untergebracht im ersten Stock des  'Ancien Abri du Marin' , denn die Bewohner der Île de Sein spielten im Zweiten Weltkrieg eine große Rolle im Kampf gegen die deutschen Besatzer.

Im Sommer 1940 verließen fast alle Männer im wehrfähigen Alter nach der berühmten Aufforderung zum Widerstand von Général de Gaulle aus seinem Londoner Exil ('Appel du 18 Juin') die Insel und setzten mit ihren Fischkuttern nach England über, um sich dem Widerstand anzuschließen.

Der Leuchtturmwärter des Ar-Men hatte die Inselbewohner benachrichtigt, dass am Abend über die BBC ein Aufruf von Général de Gaulle ausgestrahlt werden würde und so waren alle Inselbewohner vor den wenigen vorhandenen Rundfunkempfängern versammelt um der Rede des Generals  aus dem Londoner Exil zu lauschen. Die Entscheidung war schnell gefallen und so legten bereits am 24. und am 26. Juni fünf Boote ab, um sich in England der Résistance anzuschließen. In den weiteren Tagen verließen noch mehrere kleine Boote die Île de Sein in Richtung England.

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Die Deutschen besetzten die Île de Sein erst Anfang Juli und legen Minenfelder und Stacheldrahtzäune an. Von da an herrschten strenge Vorschriften, was den Schiffsverkehr von und nach der Île de Sein anging, die Versorgungslage für die Inselbewohner wurde immer schwieriger.

 

Die Männer der Île de sein waren mit die Ersten, die dem Aufruf de Gaulles Folge leisteten, die freien Franzosen der ersten Stunde, 'les Français libres'. Jeder einzelne der Überlebenden wurde nach dem Krieg von Charles de Gaulle persönlich geehrt.

 

Die Insel bekam die dreifache Auszeichnung Croix de guerre, Croix de la Libération und Medaille de la Résistance. Im Norden der Insel steht das Monument zu Ehren der Forces Francaises Libres, das 1960 von General de Gaulle eingeweiht wurde und die bretonischeInschrift trägt: Kentoc’h Mervel (lieber sterben).

Man entschleunigt auf der Île de Sein und nach einem Bummel durch die engen Gassen des kleinen Örtchens mit den hübschen Steinhäusern, einer Wanderung über die Insel und der Einkehr in einem der kleinen Restaurants, kehrt man entspannt mit der 'Enez Sun' nach Audierne zurück.

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Die Boote zur Île de Sein legen  in Sainte-Évette (Esquibien) an und ab, in der Nähe des Segelsporthafens von Audierne. 

 

Penn Ar Bed und Finist' Mer bieten Überfahrten zur Île de Sein an.

 

Audierne Yachting , am Segelsporthafen von Audierne, bietet schöne Bootstouren rund um die Île de Sein an.