Leben wie Gott in der Bretagne
Wir lieben die bretonische Küche. Sie ist bodenständig, lecker und unprätentiös, allerdingst sollte man angesichts der großzügig verwendeten Salzbutter nicht den Kalorienzähler dabei haben.
Bretonische Küche, das heißt natürlich in erster Linie Fisch und Meeresfrüchte, was auch sonst bei einer Küstenlänge von über 2000 Kilometern! Hummer, Langusten, Langustinen, Seespinnen, Krebse, alle Arten von Muscheln, vor allem natürlich Jakobsmuscheln und Austern, eine riesige Auswahl an frischem Fisch, von Seeteufel über Wolfsbarsch und Steinbutt bis hin zu Rochenflügeln und Tintenfisch. Man weiß gar nicht, was man zuerst kaufen soll, am Fischstand auf dem Markt.
Aber auch Galettes, hauchdünne Pfannkuchen aus Buchweizen, mit herzhafter Füllung und Crêpes, dünne Pfannkuchen aus Weizenmehl mit süßer Füllung, dürfen natürlich nicht fehlen.
Nicht zu vergessen, die bretonischen Backwaren, die einem den Urlaub so wunderbar versüßen. Jeder, der schon einmal in der Bretagne war, kennt den "kouign amann", den bretonischen Butterkuchen mit Karamell. Dann wäre da noch der "far breton", oder "far pruneaux", eines der beliebtesten Desserts der Bretagne.
Diverse bretonische Keksspezialitäten mit und ohne gesalzene Butter und Zucker machen jegliche Versuche, die Figur im Urlaub zu halten, zunichte. Da gibt es die "galettes bretonnes" aus Pont- Aven, nicht zu verwechseln mit den Buchweizen Galettes, die "palets bretons", die "sablés bretons" und viele mehr.....
Far Breton am Meer, Herz was willst Du mehr!
Getränke
Typisch bretonische Getränke, die gibt es natürlich auch. Ganz an vorderster Front der Cidre, er ist aus der Bretagne nicht wegzudenken, obwohl er ursprünglich einmal aus Spanien über die Normandie in die Bretagne gelangte. Als Aperitif, zu Galettes oder einfach nur so, Cidre ist immer das passende Getränk.
Schon die alten Kelten sprachen dem "chouchen", einem dem Met ähnlichen Honig- Apfelwein, magische Kräfte zu und gaben ihn sogar ihren Verstorbenen als Grabbeigabe mit, um sie für ihre Reise ins Jenseits zu stärken. Chouchen, gekühlt als Aperitif getrunken, entsteht wie der Met aus der Vergärung von Zucker mit Wasser, allerdings wird noch frisch gepresster Apfelsaft hinzugefügt. Der Honig des original chouchen stammt vom Buchweizen, was ihm seinen speziellen Geschmack verleiht.
Früher nur auf den Bauernhöfen für den Eigengebrauch gebrannt, kann man heute auch den "bretonischen Cavados", Lambig oder Fine de Bretagne im Handel erwerben. Sein Pendant ist der Pommeau, ein weniger hochprozentiger Apfellikör, der gerne zur Foie Gras getrunken wird. Er besteht aus zwei Dritteln Apfelsaft und einem Drittel Lambig.
Für Whisky Kenner ist die Bretagne schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr. Was Insider schon länger wissen, ist inzwischen allgemein bekannt: In der Bretagne wird guter Whisky gebrannt.
Kir in der Bretagne? Kein Problem! Man nehme Cidre, füge einen Schuss Crème de Cassis hinzu und schon hat man den bretonischen Aperitif Klassiker vor sich stehen, "kir breton", sehr lecker und auch hübsch anzusehen.
Ein Bretone trinkt übrigens niemals Coca Cola oder Limonade, ein Bretone trinkt Breizh Cola, Breizh Thé Glacé, Breizh Agrum oder Breizh Pulp! Obwohl Coca Cola nun wirklich kein typisches Getränk der Bretagne ist, sollte das erwähnt sein. Im Jahr 2001 hatten zwei Mitarbeiter einer bretonischen Brauerei die geniale Idee, die Produktpalette mit alkoholfreien Getränken aufzuwerten und so wurde das Rezept für die bretonische Cola, Breizh Cola, entwickelt. Der Absatz der Breizh Cola stieg so rasant, dass man weitere Produkte auf den Markt brachte. Inzwischen gibt es Breizh Cola Zéro, Breizh Thé Glacé, zu deutsch Eistee, und Breizh Agrum, eine Zitrusfrucht Limonade in verschiedenen Sorten, (Zitrone, Orange, Grapefruit). 2014 brachte dann die Kellerei Val de Rance die Produktkette Breizh Pulp auf den Markt.
Bretonische Biere
Für Weinkenner war Frankreich schon immer ein Eldorado, für Biertrinker weniger. Nicht so die Bretagne!
Seit den 80er Jahren haben sich in der Bretagne immer mehr sogenannte "Mikrobrauereien" aufgetan, die zum Teil mit innovativen Braurezepten aufwarten. Inzwischen gibt es zwischen dreissig und vierzig dieser Kleinbrauereien, die unter anderem Bier auf Buchweizenbasis, mit Meerwasser oder Algen brauen.
Die bretonischen Biere werden in der Gastronomie meist in Flaschen angeboten, wenn Sie also ein "biere à la pression", ein Bier vom Faß, bestellen, erhalten sie im Normalfall kein bretonisches Bier.
Eine beliebte Brauerei im Finistère ist die Brasserie de Bretagne- Britt in Trégunc, sie braut und vertreibt das durch sein Etikett mit dem Papageientaucher sehr auffällige "Britt". Das "Britt Blonde" is ein sehr leckeres Bier, aus Buchweizen gebraut, das rötliche "Britt Rousse" ist ein obergäriges red ale. Die älteste und bekannteste Brauerei des Finistère ist die 1985 gegründete Brasserie de Coreff in Carhaix (früher Morlaix), hier werden trotz inzwischen großer Literzahlen noch immer qualitativ sehr hochwertige Biere gebraut, unter anderem auch ein Bio Bier. Zu erwähnen wäre noch die Brasserie Lancelot in der Nähe von Vannes, sie braut das "Blanche Hermine", ein mildes Weizenbier und das malzige, etwas stärkere "Lancelot"
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