La Route du Cidre en Cornouaille
"Die Bretagne trinkt Cidre", diesen Satz schrieb schon Kurt Tucholsky 1925 in seinem Essay "Ein Platz im Paradiese" und so ist es auch heute noch, Cidre wird in der Bretagne zu jeder Gelgenheit gerne getrunken.
Der Landstrich der Cornouaille ist bekannt für seine Cidre AOP/AOC Erzeuger, 38 Orte gehören zur Erzeugergemeinschaft des Cidre de la Cornouaille",dem einzigen Cidre "AOP"der Bretagne.
AOP= "Appellation d'Origine Protégée“, "geschützte Herkunftsbezeichnung“
AOC= "Appellation d'Origine Contrôlée" "kontrollierte Herkunftsbezeichnung"
Seit 1996 darf Cidre aus der Cornouaille die Bezeichnung AOP/AOC tragen.
Die Bretagne kann zwar nicht, wie das Elsaß oder Burgund, mit einer Weinstrasse aufwarten, aber dafür gibt es hier eine "Cidrestrasse", eine „route du cidre“.
Wenn Sie gerne Cidre trinken, vielleicht im Urlaub gerade erst auf den Geschmack gekommen sind und auch gerne einen guten Cidre mit nach Hause nehmen würden, dann könnte eine Tour auf der "Route du Cidre en Cornouaille" Ihnen gefallen.
Cidre AOP Cornouaille, Foto © CIDREF
Besuchen Sie verschiedene Erzeuger und ihre Cidrerien, besichtigen Sie die Keltereien und lassen Sie sich zeigen, wie Cidre hergestellt wird. Natürlich können Sie den Cidre vor Ort auch verkosten und kaufen!
Jedes Jahr gibt es in Fouesnant im Juli das Fest der Apfelbäume (la fête des pommiers) und im Oktober das Fest des Apfels (fête de la pomme). Bei beiden Festen wird der cidre als Nationalgetränk der Bretonen mächtig gefeiert.
Alle Cidrerien der Route du Cidre en Cornouaille
Foto © CIDREF aus dem Flyer "Balades sur la route du cidre en Cornouaille
Au pressoir du Bélon, La Villeneuve, 29340 Riec-sur-Bélon
Cidrerie du Pays des Avens, 9, Kerstalen, Tahiti Raguenez, 29920 Néve
Cidrerie de Menez Brug, 54 Hent Carbon, Beg Meil, 29170 Fouesnant
Cidrerie Les Vergers de Kermao, 12 hent Kermao , 29950 Gouesnac’h
Dislillerie des Menhirs, 7 hent Sant Philibert, Pont Menhir, 29700 Plomelin
Cidre Le Brun, Brésigon, 29720 Plovan
Cidre de Rozavern, Kerferman, 29560 Telgruc-sur-Mer
Cidrerie Paul Coïc, Kerscoëdic, 29710 Plonéis
Le Manoir du Kinkiz, 75 Chemin du Quinquis, 29000 Quimper
Cidrerie Mélenig, Quenehaye, 29370 Elliant
Cidre de Cosmezou, 29620 Plouégat-Guerrand, Axe Lannion – Morlaix / D 786
Cidre de Keranterec, Keranterec, 29940 La Forêt-Fouesnant
Cidrerie de Pontérec, Pontérec, 29940 La Forêt Fouesnant
Cidre Kerné, Mesmeur 29710 Pouldreuzic
Cidrerie de Tromelin, 29790 Mahalon
Cidrerie du Château de Lezergué, 1 Route de Plas an Dans, 29500 Ergué-Gabéric
Die Cidrerien finden sie eigentlich immer gut, wenn Sie den Schildern "Route du Cidre AOC Cornouaille" folgen. Meist steht dann am Abzweig zu einer Cidrerie noch der entsprechende Name auf dem Schild.
Yec'hed mat! À votre santé! Zum Wohl!
Cidre, gestern und heute
Bretonische Familie bei der Cidre Produktion, um 1900, Bild: Postkarte
Bereits im 12. Jahrhundert begannen die Bauern der Cornouaille Apfelbäume für Mostäpfel anzubauen. Schon viel früher nutzten die Römer die Früchte wilder Apfelbäume. Von der Cornouaille aus, breitete sich der Anbau bis zum 17. Jahrhundert über die gesamte Bretagne aus. Cidre wurde damals zum Getränk der Bauern und der einfachen Bevölkerung, denn sauberes Trinkwasser war rar.
Bis vor gar nicht so langer Zeit braute eigentlich jeder Bauer seinen eigenen Cidre. Es gab auf den Höfen immer ein Cidrehaus ("ty sistr") und auch ein Destillierkolben (alambic) gehörte zum festen Inventar. Mit seiner Hilfe wurde der Cidre in hochprozentige Tropfen verwandelt, Lambic oder auch Fine de Bretagne genannt.
Die Bretagne produziert heute ungefähr 198.000 HL Cidre pro Jahr, industrielle Cidrerien und handwerkliche Cidrerien zusammengerechnet.
Die Äpfel, das Herz des Cidre
Schon von jeher ist der bretonische Cidre eine Cuvée, das heißt es werden für eine Cidre Sorte viele verschiedene sehr alte Apfelsorten kombiniert. Je nach Region können das ganz unterschiedliche Sorten sein.
Da sind die eher bitteren Apfelsorten, reich an Tanninen, die die Struktur und den herben Geschmack mitbringen, die süßen Apfelsorten, die den Zucker und die Süße mitbringen und die säuerlichen Apfelsorten, die den frischen Geschmack und die Fruchtnote mitbringen. Je nach Zusammenstellung der Cuvée entsteht ein Cidre mit ganz eigenem Charakter.
Beim Cidre der Cornouaille jedoch verzichtet man meist ganz auf die sauren Sorten, ausschliesslich süsse und bittere Äpfel werden verarbeitet. Das Zusammenspiel von bitter und süss ist wirklich einmalig und hebt den Cidre der Cornouaille von den anderen Terroirs ab.
Cidre ist also nicht gleich Cidre, der Geschmack variiert immer abhänging von den verwendeten Apfelsorten, vom Terroir und den Wetterbedingungen. Eine Verkostung bei verschiedenen Cidreproduzenten ist also durchaus empfehlenswert und interessant.
Der Royal Guillevic bildet die Ausnahme unter den Cidres, er ist keine Cuvée und gilt als unangefochtener König der Cidres. Er ist als einziger bretonischer Cidre mit dem "label rouge" (rotes Qualitätssiegel) ausgezeichnet und wird nur aus der bretonischen Apfelsorte "Guillevic" hergestellt.
Wie wird Cidre heute hergestellt?
Die Herstellung von Cidre ist relativ simpel: Die nach der Ernte gewaschenen Äpfel (dabei wird faules Obst aussortiert) werden in einer Obstmühle zerkleinert, dann wird ihr Saft ausgepresst und man füllt ihn in Tanks und (heute seltener) Fässer, damit die Gärung stattfinden kann.
Unter Luftabschluss setzt der Gärprozess ein, dabei sorgen Hefen dafür, dass Fruchtzucker zu Alkohol und Kohlensäure umgewandelt wird. Diese Arbeit leisten natürliche, im Apfel enthaltene Hefen, aber es werden auch spezielle Hefekulturen zugesetzt, um die Fermentation besser steuern zu können. Nach der Dauer der Vergärung bemißt sich auch der Süßegrad des Cidres.
Vor dem Abfüllen muss der Cidre nun noch "abgestochen" werden ("soutirage"), das heisst, er wird in kleineren Betrieben mit einem Schlauch zwischen den Trübstoffen und der Hefe, die sich oben und unten abgesetzt haben, abgezogen und in ein neues Behältnis gefüllt. Großbetriebe in der Bretagne, die hohe Literzahlen herstellen, zentrifugieren und filtrieren den Cidre maschinell.
Nach der Klärung des Cidre kommt seine Ruhezeit in der er reifen kann, diese kann ganz verschieden lang sein und sich über Wochen oder Monate erstrecken. Während der Reifezeit kann es immernoch zu leichter Nachgärung kommen.
Nun ist der Cidre eigentlich zum Trinken bereit. Für den Verkauf an Supermärkte oder für den Export ins Ausland wird der Cidre nun aber noch pasteurisiert, da man nur so garantieren kann, dass der Gärprozess beendet ist und Süße und Alkoholgehalt auf den Punkt festgelegt sind. Je nach Kohlensäuregehalt nach der Pasteurisierung wird dann noch vor dem Abfüllen Kohlensäure zugesetzt.
Große Betriebe in der Bretagne kombinieren immer verschiedene Cuvées, damit der Geschmack ihrer, an den Handel gelieferter Sorten, immer gleichbleibend ist. Die kleinen Cidrerien an der "Route du Cidre" verkaufen ihren Cidre dagegen direkt aus dem Faß. Sie können probieren und dann den Cidre kaufen, der Ihrem Geschmack entspricht. Sie werden feststellen, dass jeder Cidre seinen ganz individuellen Geschmack hat und sich auch ständig geschmacklich weiterentwickelt.
"Une bonne bolée de cidre Breton", Postkarte, gesehen im Musée Départemental Quimper
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