Tiere, die man weniger gerne treffen möchte
Diesen Tieren werden Sie wahrscheinlich in Ihrem Urlaub nicht begegnen, aber es ist immer besser, vorab informiert zu sein, um Unfälle zu vermeiden
Kreuzottern
In der Bretagne und so auch im Finistère gibt es auch einen Bewohner, den wir aus Deutschland kennen: Die Kreuzotter. Sie gehört zur Familie der Vipern und kann 50 bis 70 cm lang werden. Im späten Frühjahr und im Sommer liegen die Kreuzottern gerne am Vormittag oder am späten Nachmittag in der Sonne auf den schmalen Pfaden in den Heidelandschaften der Küstengebiete und wärmen sich auf. Das ist aber für Wanderer kein Grund zur Sorge, denn Kreuzottern sind sehr scheu und suchen bei Gefahr, sprich bei sich nähernden Menschen, ganz schnell das Weite. Eine Kreuzotter beisst nur im Extremfall zu, das heisst, wenn man sie festhält, auf sie tritt oder sie in die Enge treibt.
Als Hundehalter sollte man aber unbedingt darauf achten, dass der Hund nicht im Heidekraut abseits der Wege herumstreunt, die Kreuzotter bedrängt oder nach ihr schnappt. Wenn ein Hund von einer Kreuzotter gebissen worden ist, ist sofort ein Besuch der Tierklinik ratsam. Wird man als Mensch gebissen, so ist das nicht schön, aber es wäre ein Biss von mehr als fünf Kreuzottern nötig, die ihren gesamten Giftvorrat in die Bisswunde spritzen, um eine lebensgefährliche Bedrohung darzustellen. Da die Kreuzotter das giftige Sekret, das sie zum Jagen von Beutetieren benötigt, nicht einfach verschwendet, verwendet sie von ihrem geringen Vorrat bei einem Großteil der Verteidigungsbisse sowieso entweder gar kein oder nur sehr wenig Gift.
Eine Kreuzotter, kommt man näher, sucht sie das Weite
Wichtig: Lernen Sie eine gefährliche Kreuzotter von einer harmlosen Natter zu unterscheiden!!
Unterschied Ringelnatter - Kreuzotter/Viper
Foto Quelle: Tierklinik Pont-Croix
Und noch ein Bewohner, der oft verkannt wird
Ganz harmlos und oft auf dem Küstenweg anzutreffen ist die Blindschleiche. Ihr Name ist irreführend, denn sie ist weder blind noch eine Schlange, sondern eine beinlose Echse.
Auf Französisch heißt die Blindschleiche Orvet Fragile und dieser Name ist viel zutreffender, denn wenn sie in Bedrängnis gerät, kann sie ihren Schwanz abstoßen, der dann noch heftig zappelt und den Verfolger von der flüchtenden Blindschleiche ablenkt.
Petermännchen
kleiner Stinkstiefel im Schlick
Petermännchen, die Kreuzotter des Meeres
Nord- und Ostseeurlauber kennen sie zur genüge, aber kaum ein Bretagneurlauber denkt an die kleinen, im Schlick lebenden Petermännchen, wenn er im Hochsommer bei Ebbe barfuß durch das seichte Wasser vor dem Strand watet. So nett und harmlos der Name auch klingen mag, Petermännchen zählen zu den gefährlichsten Gifttieren Europas, was ihnen auch den Namen "Kreuzottern der Meere" einbrachte.
Das Petermännchen, nur etwa 15 cm groß, vergräbt sich im Sommer im Schlick oder im Sand der flachen Gewässer, im knöchelhohen Wasser bei Ebbe ist es kaum zu erkennen, nur die Augen schauen noch aus dem Sand heraus. Gefährlich ist daher das Hinauswandern durch seichtes Wasser bei Ebbe ohne Badeschuhe.
Gut getarnt, das giftige Petermännchen
Tritt man auf ein Petermännchen, so sondert es über seine Giftstacheln ein hochwirksames Nervengift ab, das sofort zu einem extrem stechenden Schmerz, starken Gelenkschmerzen und Schwellungen führt. Das Gift enthält 5-Hydroxytryptamin (Serotonin), das extreme Nervenschmerzen auslöst, und ein Eiweiß, das zu einer Histaminausschüttung mit Schwellungen und Rötungen führt.
Beim Waten durch seichtes Wasser bei Ebbe sollte man also besser Badeschuhe tragen, um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen. Trägt man keine Schuhe und wird gestochen, dann muss der Stachel schnellstmöglich gezogen werden und die Einstichstelle möglichst schnell auf 50 Grad erhitzt werden. Das kann durch sehr heisses Wasser oder durch sogenannte elektronische Stichheiler gegen Insektenstiche erfolgen. Die Rettungsschwimmer an den Stränden sind auf solche Fälle vorbereitet und können helfend einschreiten.
Solche und ähnliche Badeschuhe schützen vor unliebsamen Begegnungen mit Petermännchen bei Wattwanderungen
Portugiesische Galeeren (Physalia physalis)
'Floating Terror'
Schön aber sehr giftig, die sogenannten Portugiesischen Galeeren
Eigentlich im Pazifik zuhause, trifft man Portugiesische Galeeren aber auch rund um die Kanarischen Inseln oder vor der portugiesischen Küste. Auf Mallorca sorgten Portugiesische Galeeren schon in der Hochsaison für Badeverbote und in manchen Jahren tauchen sie auch -meist im Herbst- wenn das Wasser des Atlantiks noch erwärmt ist- an bretonischen Stränden auf.
Sie schimmern wunderschön in Farben von Blau bis Lila und bewegen sich anmutig durch die Ozeane. Aber wehe dem, der sie beim Baden oder beim Strandspaziergang versehentlich oder gar absichtlich berührt . Besonders Kinder sind gefährdet, da die hübschen Farben der Portugiesischen Galeeren zum Anfassen einladen.
Engländer nennen sie 'Atlantic Portuguese man o' war' oder auch 'Floating Terror' und dieser Name sagt schon alles. Vom Äußeren her ähnelt die Portugiesische Galeere einer Qualle und im weitesten Sinne ist sie das auch. Sie gehört allerdings zu den Seeblasen, die wiederum zu den Staatsquallen gehören, auf jeden Fall ist sie ein Nesseltier.
Eine Staatsqualle ist kein einzelnes Tier, sondern eine Gemeinschaft aus Hunderten bis zu Tausenden kleiner Polypen, die sich zu einem großen Organismus zusammengeschlossen haben. Jede der Polypengruppen übernimmt andere Aufgaben im Staat. Eine Gruppe bildet die wie ein Luftballon wirkende, bis zu 30 Zentimeter große Schwimmblase, eine Gruppe formt die bis zu sechzig Metern langen Tentakel, eine Gruppe ist für die Nahrungsaufnahme zuständig und wieder eine andere Gruppe ist für die Fortpflanzung verantwortlich.
Wichtig ist aber vor allem, dass die Portugiesische Galeere bei Berührung für den Menschen und auch für Hunde sehr gefährlich ist.
Die Tentakel, die im Wasser nur schwer auszumachen sind, sind mit bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter besetzt, jede dieser Nesselzellen enthält ein hochaggressives Gift, das aus Eiweißen besteht und eigentlich dazu gedacht ist, Beutetiere wie zum Beispiel kleine Fische, zu töten.Kommt man mit diesem Gift in Kontakt, wirkt es direkt auf die beim Hautkontakt berührten Nervenzellen und löst sehr starke Schmerzen aus. Es entstehen rote Striemen auf der Haut, die an Peitschenhiebe erinnern. Kommt das Gift zu den Lymphknoten voran, dann können starke Nervenschmerzen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall entstehen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem allergischen Schock kommen.
Im Seetang sind an Land gespülte Portugiesische Galeeren leicht zu übersehen
Tauchen Portugiesische Galeeren an einem Strand auf, wird dies gemeldet und der Strandabschnitt wird gegebenenfalls gesperrt. Wir haben es noch nie erlebt, aber Mitte März schon einmal eine einzelne Portugiesische Galeere am Strand gefunden.
Kommt man mit einer Portugiesischen Galeere in Berührung, gelten folgende Notfallmaßnahmen:
Bitte verwechseln Sie die gefährliche Portugiesische Galeere nicht mit der harmlosen Segelqualle (Velella Velella), die wegen Ihres auffälligen Segels auch Sankt Peters Schiffchen genannt wird.
Auch die Segelquallen sind eine Polypenkolonie aus hunderten von Polypen, die jeweils spezielle Aufgaben übernommen haben: Segel, Fressen, Fortpflanzung und
Verteidigung. Sie können sich nicht eigenständig fortbewegen, sondern werden vom Wind durch die Ozeane getrieben. So landen sie öfters unfreiwillig in größeren Mengen auf den
Stränden.
Damit nicht ein ganzer Schwarm von Segelquallen vom Meer ans Land gerieben wird und dort verendet hat sich Mutter Natur einen besonderen Trick einfallen lassen. Bei etwa der Hälfte der Tiere eines Schwarms ist das Segel nach links ausgerichtet, bei der anderen Hälfte des Schwarms nach links. So wird nur die Hälfte der Tiere an Land gespült, wenn der Wind aus einer Richtung bläst.
Segelquallen sind für den Menschen völlig ungefährlich.
Ein ungefährliches Wunder der Natur, die Segelqualle
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